Havel
Klassik 2003 – Tief Olga jagt 75 Holzschiffe
Am
21.06. gaben sich 75 Holzschiffe ein Stelldichein beim Akademischen Segler-Verein
in Berlin. Kielyachten, Jollenkreuzer und Jollen mit einem Baujahr vor
1973 aus Holz oder Stahl waren willkommen. 8 H-Jollen waren gemeldet.
Mit 2 Zugvögeln, einer 10er-Wanderjolle einem 14” Dingi und
FD bildeten wir die Jollengruppe.
Der ASV hatte Prositwind (Stahlketsch des ASV) bestellt. Am Samstag wehte
es bereits morgens recht stark. Bei der Steuermannbesprechung erklärte
der Wettfahrtleiter uns den Kurs: Große Havelrundfahrt – vom
ASV zur Glienicker Brücke und wieder zurück. Einigen Eignern
kamen wegen der Windansage Bedenken. Sie wollten ihr Schmuckstück
nicht den rauen Bedingungen aussetzen.
Um 10:30 Uhr starteten die Jollen mit den Jollenkreuzern. Halbwinds ging
es los. Wasserstrudelkarusselfahren nennt Karola so etwas. Bö –
Auffieren; Aussetzer - Dichtnehmen, und immer dabei rein und raus. Auf
der großen Breite, querab Kaiser Wilhelm Gedächtnisturm, kam
der 1. Hammer (Wind)! Nachdem Volker Domroes uns gezeigt hatte, dass man
einfach die Fock wegdreht, ging es etwa ruhiger zu. Das Großsegel
reichte alleine für volle Fahrt mit Trapez. Vor Kälberwerder
beim SCO wurde der Wind etwas flauer, also Fock wieder raus. Nun konnte
etwas Taktik gefahren werden. Vor der Pfaueninsel und im Jungfernsee blies
es dann wieder “junge Hunde” (etwa 7 Bft.). Unsere Fock machte
eine Tüte beim Einrollen – da hatten wir den Salat....
Um das Luvfass rundeten fast gleichzeitig, mit Forderungen nach Raum eine
30-er Schäre, ein Jollenkreuzer und wir. Der anschließende
Raumgang ist vom Speed schwer zu Toppen. Einige sind auch den Raumgang
ohne Fock im vollen Gleitflug lang gesaust. Zum Glück gilt das Tempolimit
nur für Motorboote – sonst wären einige geblitzt worden.
Bei einem Stecker hätte es uns fast umgeschmissen. Karola ist durch
das abrupte Abbremsen im Trapez nach vorne gewandert. Zum Glück konnte
sie sich am Luvwant festhalten! Im Schlauch nach Breitehorn wurde der
Wind wieder Spitz und ruppig – rein und raus. Die Kräfte schwanden
und wir hofften inbrünstig auf Bahnabkürzung. Zum Glück
hatte die Wettfahrtleitung ein Einsehen.
Von den 7 gestarteten H-Jollen haben 6 das Ziel erreicht – und Rasmus
ein Ohr abgesegelt. Auf den anderen Schiffen war der Kampf gegen die Elemente
auch nicht leichter. Die Siegerehrung fand in der schönen ASV-Villa
statt. Tolle Photos gab es auch für jedermann gleich vor Ort zu kaufen.
Live-Musik bildete das Rahmenprogramm.
Am Sonntag fand die Geschwaderfahrt mit einem mittleren, abflauenden Nord-Ost
und stark dezimierter Teilnehmerzahl statt. Die restlichen Recken –
so auch wir - mussten sich vom Samstag erholen.
Bestimmt sind wir auch 2004 dabei
Karola und Timon Gruber (H-365)
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